Im Jahre 2020 hat sich wieder einiges an unserem „Heidesee“ getan. Der BUND Unterweser hat Fördermittel der EU und des Landes Niedersachsen beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) beantragt. Etwa 30.000 € Fördermittel wurden bewilligt, nachdem der Antrag mit der Naturschutzbehörde und vielen Stellen „abgestimmt“ war (u.a. Gemeinde, unser Förderverein). Die „Bauaufsicht“ gewährleistet der BUND in enger Absprache mit Herrn P. Müller von Naturschutzamt.

Folgende Maßnahmen waren geplant und wurden z.T. schon erledigt:

– Vergrößerung der sandigen Flachwasserbereiche im Nordwesten des Sees als Hilfe für Brachsenkraut, Lobelie und Strandling: Dazu sollten Verlandungsschlamm und Schilf mit Baggerhilfe entfernt werden. 2020 konnte dieses Vorhaben noch nicht durchgeführt werden, weil im Schlamm etwas erhöhte Cadmiumwerte gemessen wurden. Für 2021 wird nach Lösungen gesucht.

Durch Schilfmahd am Seebergufer durch den Förderverein wurde zur Hilfe der genannten Pflanzen aber schon 2020 ein Teilbeitrag erbracht.

– Verstärkung des Schutzes dieser Wasserpflanzen durch neue Schutzkäfige und Zäune: Von der Universität Oldenburg wurden einige neue Käfige aufgestellt. Schutzzäune werden 2021 neu errichtet. Sie sollen vor allem gründelnde große Fische und andere Tiere von den empfindlichen Pflanzen fernhalten. Durch die anhaltende Dürre waren allerdings 2020 wieder große Uferzonen trocken, so dass es dort zu Vertritt- und Wühlschäden durch Menschen und Hunde kam.

-Wiederherstellung ehemaliger Feuchtheidenflächen und von Trockenrasen durch Abschieben von Pflanzen,  Boden und Wurzeln:Das geschah kleinflächig am Seeberg, südlich der großen Heidefläche und auf der Besenheidefläche im Westen des Sees. Dabei entstanden auch zwei weitere kleine Tümpel.

– Hilfen bei der Umstellung des Fischbestandes (mit alleinigem Besatz mit „Raubfischen“): Das organisiert das Naturschutzamt mit dem Angelverein.

– Dem See kann inzwischen mit einem Olszewski-Rohr belastetes Wasser aus gut 10m Tiefe ohne Pumpen abgezogen werden: Die Funktion der Anlage wurde 2020 erfolgreich geprüft und verbessert. Doch wegen der Dürre wurde nur kurzzeitig Wasser abgelassen. 2021 wird noch einmal sehr genau auf die ungünstigen Nährstoffverhältnisse geschaut.

– Neubau eines Stauwehres im Seeabflussgraben zur gezielten Wasserstandssteuerung: Das Wehr wurde auf festem Fundament in den Graben  eingebaut und verhindert weitere Wasserverluste des Sees.  

– Regelmäßige Biotop-Pflegemaßnahmen können durch das EU-Projekt nicht gefördert werden. Dazu gehören Mahden von Pfeifengrasflächen, aber auch von störenden Schilfbeständen, die vom Naturschutzamt in Auftrag gegeben werden. Einige dieser Maßnahmen führt der Förderverein schon seit Jahren erfolgreich durch. Auch die Pflegebeweidung mit Schnucken gehört dazu.

Ausnahmsweise wurde auch mit Projektmitteln die Eindämmung zu stark wachsender Gagelgebüsche in kleinen Flächen durchgeführt. Andere Gehölze wie vor allem Birken, werden weiterhin vom “Pflegetrupp“ der Kreis-Naturschutzstiftung entfernt.

– An besonders empfindlichen Uferbereichen und an Wegbiegungen wurden „Besucherbarrieren“ aus Holz aufgestellt, die die Seebesucher von besonders empfindlichen Bereichen fernhalten helfen sollen.

Es sieht so aus, als wenn die Lenkungsbarrieren oft ihren Zweck erfüllen, wenngleich die Badebesucher und Hunde sie doch noch nicht beachten.  

2021 wird es Ergänzungen dieser Maßnahmen geben. Dazu wird der BUND auch weiterhin öffentliche Führungen am See anbieten.

Eike Rachor

Aus der Begründung des NLWKN:                                                                                                                           

Die Optimierung des Wollingster Sees als Lebensraum der seltenen Pflanzenbestände von Strandling, Brachsenkraut und Lobelie und die Sicherung als Lebensraumtyp 3110 (nährstoffarme Gewässer mit Strandlingsvegetation) sind dringend geboten.     

Die Vergrößerung der Flachwasser-Lebensstätten der Zielarten ist hierbei von großer Bedeutung. Der Wollingster See dient dabei auch als Spendergebiet für die Bereitstellung von Lobelienpflanzen zur Wiederansiedelung im Silbersee.

Für weitere Informationen nutzen Sie bitte folgenden Link:

http://www.bund-unterweser.de/themen_und_projekte/lokale_natur_schuetzen_mit_dem_bund/wollingster_see_und_beverstedter_moor/