Im Frühsommer 2024 haben wieder gut 200 Lobelien am nördlichen Ufer des Wollingster Sees geblüht. Im Jahr davor waren es dagegen nur wenige, wohl eine Nachwirkung der Dürrejahre zuvor. Die meisten Lobelien blühten im gegen große gründelnde Fische abgeschirmten Bereich, andere vereinzelt in schütterem Röhricht.
Strandlinge wachsen versteckt in kleinen Uferbuchten.
Frei wachsendes Brachsenkraut ist nicht zu finden. Einige wenige Exemplare aus einer Erhaltungszucht der Universität Oldenburg wurden in einem Schutzkäfig gesehen.
Insgesamt steht es um die Strandlingsvegetation nicht gut. Die Pflanzen kommen nur noch in geschützten Uferzonen vor. Im tieferen Wasser fehlen sie völlig, weil schlechte Lichtverhältnisse und gründelnde Fische sie nicht aufkommen lassen.
Lobelien erholen sich, Strandlingsvegetation jedoch weiterhin sehr kritisch
Weiterer kleiner Erfolg für unser Kleinod: Tiefenwasser-Abfluss lässt den See ein Stück gesunden.
Von Mitte August bis zum 8. Oktober 2024 war der Tiefenwasser-Ablass geöffnet und es flossen ca. 12 bis 13.000 m3 * ab. Das entspricht etwa der unterhalb von 10m Tiefe im Seetrichter vorhandenen Wassermenge.
Dieses Wasser ist im Spätsommer mit Nährstoffen angereichert und stinkt nach Schwefelwasserstoff, H2S, und ist giftig. Damit konnte der See etwas entlastet werden.Â
Da trotz des regenreichen Septembers der Seespiegel durch den Tiefenwasserverlust sehr stark sank (von 15,28 auf 15,12 m NN), musste im Oktober das Ablassrohr wieder verschlossen werden.
Bei günstigen Witterungsverhältnissen wird jedes Jahr wieder Tiefenwasser abgelassen werden, so dass der See .allmählich phosphatärmer und auch von anderen Stoffen entlastet wird.
* ermittelt aus den Pegelständen unter Berücksichtigung von etwa 140 mm Niederschlag.